Messerarten
Der Begriff Bowie-Messer geht auf James "Jim" Bowie zurück, der im frühen 19. Jahrhundert in Messerstechereien verwickelt war.
Die gebräuchlichste Form des Bowiemessers hat eine Klinge von mindestens 15 cm, wobei einzelne Klingen auch eine Länge von 30 cm haben können. Die Breite beträgt meistens 4 bis 5 cm. Die Rückseite ist oft mit Kerben versehen, die zum Abwehren gegnerischer Klingen dienen sollten.
Als typisch gilt eine einschneidige Klinge, oft mit Entenschnabel- oder Pandurenspitze. Zwischen Klinge und Griff sitzt meist ein großes Parrierelement aus Buntmetallen. Die Griffschalen sind aufgenietet und aus Holz oder auch Geweih.
Das Tanto ist ein in der Regel leicht gebogenes, einschneidiges japanisches Messer mit einer Klingenlänge von weniger als ca. 30 cm. Bei der Fertigung eines Messers mit Tanto-Klinge kommen ähnliche Schmiedetechniken wie bei der Herstellung der japanischen Schwerter zum Einsatz.
Bei den Tantomessern gibt es noch verschiedene Sonderformen, die sich meist auf Details in der Form bzw. auf einen speziellen Anwendungszweck beziehen.
Bei westlichen Messern wird mit "Tantoklinge" eine Klingenform bezeichnet, die völlig gerade ist und bei der die Spitze nicht mit einer Rundung in die Klinge übergeht, sondern im Winkel zur Klinge steht. Diese populäre Gestaltung entspricht allerdings nicht der traditionellen japanischen Klingenform.
Der Dolch ist eine kurze mehrschneidige Stichwaffe mit meist symmetrischem Griff.
Im Gegensatz zum Messer ist der Dolch als Stichwaffe konzipiert. Bei zweischneidigen Dolchen ist der Schneidenwinkel ca. 2-mal so groß wie bei einem einschneidigen Messer derselben Klingenbreite und -dicke. Aus diesem Grund sind Dolche tendenziell stumpfer als Messer. Der Schneidenwinkel ist jedoch nicht das allein entscheidende Kriterium für die Schärfe einer Klinge.
Als Skinner oder Häutemesser bezeichnet man ein Jagdmesser, das dem Jäger zum Abhäuten des erlegten Wildes dient. Der Begriff ist vom englischen Wort "skinner knife" (von engl.: skinner Häuter) abgeleitet und beschreibt im Gegensatz dazu jedoch nur eine bestimmte Messerform.
Die breite, meist unter 10 cm lange Klinge zeichnet sich durch eine über die Klingenmitte hochgezogene Klingenspitze aus. Wegen der durch ihren stark gewölbten Bauch verlängerten Schneide eignet sie sich besonders zum Häuten und Abpelzen der Beute. Klingen, die ausschließlich für Abhäutearbeiten verwendet werden, haben oft eine runde Spitze, um Beschädigungen der Haut durch Stiche zu verhindern.
Ein Nicker ist ein ca. 25 cm langes und schmales, einseitig scharf geschliffenes Jagdmesser.
Neben seiner allgemeinen Verwendung ist es dafür vorgesehen, ein Stück Wild durch einen Stich in den Nacken über dem obersten Halswirbel zu töten. Der oberste Halswirbel wird, weil er das Nicken mit dem Kopf ermöglicht, auch Nicker genannt. Daher der Name "Nicker" für das Messer und der Begriff Abnicken für den Stich.